Industrie 5.0 Mensch

Warum der Mensch eine besondere Rolle spielt

Bei Industrie 5.0 spielt der Mensch eine besondere Rolle.

Während es bei Industrie 4.0 sehr stark um die Einbindung von verschiedenen Maschinen ins Gesamtkonzept oder der Kommunikation von diversen Komponenten und Gegenständen geht/ging, steht jetzt der Mensch im Fokus.

Das spielt sich in der Tat auf sehr unterschiedlichen Ebenen ab:

  • HMI (Human Machine Interface). Hier geht es um die Bedienung als auch Kommunikation von Mensch und Maschine (der Begriff Maschine stellvertretend für komplexe Systeme). Nicht zuletzt durch Industrie 4.0 stehen sehr große Datenmengen zur Verfügung. Nun wird auch immer wichtiger und relevanter, wie diese Daten für Bediener, MItarbeiter oder auch Manager aufbereitet werden. Hier ist darauf zu achten, dass den Mitarbeitern relevante Daten aufbereitet und zeitgemäß dargestellt werden.
  • Der Mensch im System. Des Weiteren hat natürlich eine starke Technologisierung statt gefunden. Selbstverständlich ist es wichtig, dass der Technik und deren einzelnen Anlagen ein entsprechender Stellenwert zukommt. An dieser Stelle ist aber die durchaus kritische Frage zulässig "welchen Stellenwert denn der Mensch in mitten der Technik hat?" Die Konsequenz dieser philosophisch anmutenden Frage ist durchaus im alltäglichen Arbeitsleben relevant: Wie sehen Stellenbeschreibungen, Arbeitsprofile, Prozessbeschreibungen und Arbeitsanweisungen konkret aus? Geht es nur um den Erhalt der Maschinen oder ist die Kreativität der Mitarbeiter gefragt?
  • Der Mensch in der Organisation. In der Organisation/Unternehmen spielt dies auch eine bedeutende Rolle: Werden die Prämissen in der Organisation nach bestimmten Maschinen gesetzt (z.B. Taktzeiten, die auch inhuman sein können) oder werden die Prämissen nach den Menschen, die kreativ sind, entscheiden, bewerten, abwägen usw. gesetzt? Den gesetzten Prämissen folgen wiederum weitere wichtige Entscheidungen (wie u.a. die Einteilung in Bereiche/Abteilungen oder auch eine holokratische Struktur).

 

Menschlichkeit im industriellen Umfeld

In einem industriellen Kontext kann "Menschlichkeit" mehrere Bedeutungen haben. Einige Aspekte könnten sein:

  1. Arbeitsbedingungen: Menschlichkeit kann darauf verweisen, dass Arbeiter in einem industriellen Umfeld angemessen behandelt werden, dazu gehört ein sicherer Arbeitsplatz, gerechte Entlohnung und Arbeitszeiten sowie Schutz vor Diskriminierung und Gewalt am Arbeitsplatz.
  2. Work-Life-Balance: Menschlichkeit kann auch darauf verweisen, dass Unternehmen und Organisationen die Bedürfnisse ihrer Angestellten im Hinblick auf Work-Life-Balance respektieren und ihnen ermöglichen, ihre privaten und beruflichen Verpflichtungen auszugleichen.
  3. Umwelt- und Gesellschaftverantwortung: Menschlichkeit kann darauf verweisen, dass Unternehmen und Organisationen sich ihrer Verantwortung gegenüber der Umwelt und der Gesellschaft bewusst sind und Maßnahmen ergreifen, um ihren negativen Einfluss zu minimieren und positiv zu gestalten.
  4. Empathie und Respekt: Menschlichkeit kann darauf abzielen, dass Unternehmen und Organisationen darauf achten, die Bedürfnisse und Gefühle von ihren Mitarbeitern, Kunden und anderen Stakeholdern zu verstehen und zu respektieren.
  5. Empowerment und Entfaltungsmöglichkeiten: Menschlichkeit kann darauf abzielen, dass Unternehmen und Organisationen ihre Mitarbeiter ermächtigen und ihnen Entfaltungsmöglichkeiten und Entwicklungschancen bieten.

In all diesen Aspekten geht es um die Verbindung von Wirtschaftlichkeit mit sozialen, ethischen und nachhaltigen Aspekten, sowie die Unterstützung der individuellen und gemeinschaftlichen Wohlfahrt. Dabei geht es darum, dass Menschen in industriellen Umfeldern nicht als bloße Ressource, sondern als Individuen und Mitglieder einer Gesellschaft gesehen und behandelt werden.